Freitag, 3. Juni 2011

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Es ist schwer ein neues Tagebuch zu beginnen. Schwer "neu anzufangen". Es ist als stünde ich am Anfang von einer neuen Geschichte, einem neuen Dasein. Lacht ruhig.
Mutti lachte auch als ich sie ganz aufgeregt fragte, mit welcher Stiftfarbe ich denn nun hinein schreiben solle. Diese Frage ist wichtig!
Mein erstes Tagebuch schrieb ich mit Bleistift, war unsicher und konnte alles wieder aus meinem Leben radieren, wenn es mir nicht mehr gefiel. Ich ging über zu Füller, schließlich Tintenfeder, und nun Feder und Tintenfass. Ich überlegte vielleicht in rosa hinein zu schreiben. Oder in rot. Vielleicht weckt mich das auf.
Oh Gott, eben als mir die grausige Wahrheit ins Gesicht blickte; nämlich, dass ich mein Mondbuch, wie ich es nannte, da sich auf der Klappe eine sichelförmige Makierung befindet, ablegen muss, hinter mir lassen muss, hätte ich beinahe geweint. 
Nun liegen beide Bücher vor mir. Mondbuch und Picasso (auf dem Cover des schwarzen Lederbuchen befindet sich ein Abbild von einem Gemälde).
Ich weiß nicht, was ich zum Abschied in das Mondbuch schreiben soll. In das davor schrieb ich : "Be strong now, because things will get better. It might be stormy now, but it can't rain forever."   -Was ein blöder Spruch. Er hing immer an meiner Zimmerwand, doch irgendwann riss ich ihn ab, weil er mich anlog. Immer wieder.
Außerdem, wie konnte er so über den Regen sprechen? Ich mag Regen.
Wie auch immer, das Gerede hilft mir nicht. Vielleicht schreibe ich doch weiterhin mit schwarz.. mit schwarz kann man nie etwas verkehrt machen.

Blood is the new black.

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