Samstag, 29. Oktober 2011

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Siehst du wie sich alles zusammenbraute?
Wie alles sich Stück für Stück zusammensetzte?
Und nun ist alles komplett; jedenfalls im Kopf. Das perfekte Monster des Hungerns. Nur äußerlich bemerkt es nun niemand mehr, weil sie mich fütterten. Fett füttern; mesten; blamieren.
Mein Therapeut sagtem es soll kein Mesten werden. Er sagte, sie kommen mir entgegen. Ich solle beruhigt sein. Aber einen Scheiß bin ich. Fett bin ich. Das bin ich.
Ich will weniger, es ist unfair. So kann ich nicht mehr. So werde ich nie zufrieden sein; falls ich das jemals überhaupt sein werde.
-Er will noch mal vorbeikommen und mit mir reden. Doch reden macht nicht dünner. Worüber soll ich noch reden, was hab ich noch zu sagen. Soll ich sie alle anschreien, dass ich mich zu dick fühle und nicht zurecht komme.

107)

25.10.11
Nicht zurückschauen. Nicht nachdenken. Nicht erinnern. Nicht schämen. Nicht hassen.
Ich kann nichts mehr.
Muss aufwachen
Nur Träume sind umsonst
Nie wieder wird es sein wie vorher.
Nie wieder werde ich an mich glauben.
Nie kommt Ana wirklich zurück
Auch nicht im Sommer. Zeit wird schon vergehen. Aber was soll sie mir noch bringen.

Was hatte ich von der Visite heute morgen erwartet-
Dass sie mir sagen, dass ich wieder hungern kann?
OH LEALI
Das hier ist immernoch Klinik.
Das hier ist immernoch Ana-Mord.
Zwang. Mestung.
FETT, wieso aß ich am Wochenende zu Hause?
Nichts werde ich essen______________ Ich will hier raus.

106)

24.10.11
Ich glaube ich sah ein wenig ein.
Plötzlich öffneten sich die Richtungen in die auch die anderen so oft schauten und versuchten mich zu überzeugen.
Doch ich war beschäftigt, habt ihr das nicht gemerkt?
Ich hatte anderes im Kopf, so viel war wichtiger.
Doch nun habe ich das Gefühl ich stehe am Ende der Reise.
Ich stehe dort wo ich nie hinwollte in den letzten Monaten. An der Schwelle zum Gesund werden. Noch kann ich wählen.
Ganz geheilt wird es eh nie sein, nie werden meine Gedanken "gesund".
Ana? Ich habe dich immer geliebt und werde dich immer lieben. Doch ich muss noch so viel anderes kennenlernen und sehen.
Es gibt noch so viel. Eines Tages vielleicht wirst du wieder aus meinem Mund kriechen und mich anschreien, vielleicht wird das auch nötig sein aber nun bleibst du im Verborgenen. Nie bist du ganz verschwunden und lässt mich allein.
Immer bist du da.

ICH WERDE UNANTASTBAR SEIN

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1.    Würde hungern wenn ich nichts von niemandem wäre. Doch leider bin ich jemand.
           Eine Person.

105)

18.10.11
Um eines klarzustellen, heute war nicht mein Tag.
Es fing schon heute morgen bei der Visite an. Der alte Oberarzt war da und erzählte mir nicht gerade die schönsten Dinge.
Um ehrlich zu sein, er zerstörte sogar all meine Träume, all meine Pläne an denen ich festhielt.
Er sagte, ich müsse es nun zu Hause mal schaffen. So ginge es nicht weiter. Ob ich überhaupt nochmal nach Hause wolle, wenn es mir nicht ernst mit dem Verhalten sei.

-Es schlug mir in die Magengrube.
Mein Plan geht nicht auf.
Wenn ich zu Hause wieder anfange zu hungern und mich weigere wieder in die Klinik zu gehen, stecken sie mich durch richterlichen Beschluss auf die geschlossene Station B, ugh.
Hallo? Wer dachte so weit.

Also bleibt nichts mehr. Rein gar nichts.
Heute in der Physiotherapie merkte ich WIE dick ich geworden bin und wie schwer mir das doch mit der Konzentration fällt.
Fakt: Ich kann und habe gar nichts mehr.
Hinzu kam noch mein widerliches Mittagessen, durch das mir den ganzen Tag lang schlecht war, Betreuer die nur rummeckerten und der Anruf am Abend von papa mit dem Satz:
"und hat sich sonst noch mal jemand von deinen Freunden gemeldet?"
-Natürlich nicht.
Das alles ließ mich heute Abend bluten.
Ich wollte es ja nicht mehr, aber es ging nicht anders.
Blut ist das Einzige was ich noch habe und bluten is das Einzige was ich noch kann.

care, care, care xxx

104)


17.10.11
Mein Muttermal am Bauch tut weh.
Wahrscheinlich weil sich alles nach außen wölbt, thaha-
Es ist alles verloren.
Manchmal ist es so schlimm; ich will einfach nur weg. Ich will nichts sein, von Niemandem.
Heute hatte ich Körperwahrnehmung als Therapie. Es war hartes Brot, das wir zu schlucken hatten, um die Fragen zu beantworten und Aufgaben zu bewältigen. Es war schon schwer allein darüber zu sprechen.
Ich glaube die Essgestörten hier haben keine Ana im Kopf so wie ich.
Ich bin froh, mit ihr bin ich wenigstens nicht allein. NIE, hihi.
Ich könnte gerade rennen und es schreien:
Nie bin ich allein!
Nie wird sie mich enttäuschen
Ich bin die Einzige die sie manchmal enttäuscht.
Verzeih' mir. Sie weiß wie schwer ich es habe.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

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Ihr Süßen,
Im Moment sieht es mau aus hier, nicht wahr? Ich dachte aber an euch und schrieb fleißig Tagebuch. Am Samstag poste ich ein paar Einträge, damit ihr seht wie die Welt steht.

Take care xx